Ohne zahnärztliches Hightech wie z.B. eine Lupenbrille sind die gestiegenen Ansprüche von Patienten, und auch der Zahnärzte in Bezug auf Präzision, Ergonomie und Qualität in der modernen Zahnmedizin nicht mehr zu erfüllen.
Eine Lupenbrille bietet eine weit bessere Kontrolle der Füllungs- oder Kronenränder, oder auch die feinere Möglichkeit nach Restkaries zu suchen, um nur ein paar Anwendungsbeispiele zu geben.
Auswahl des Modells:
Prinzipiell unterscheidet man bezüglich der Lupenbrillen für Zahnärzte zwei verschieden Systeme:
1. Prismenlupen nach Keppler, welche unter Verlust von Tiefenschärfe Vergrößerungen von 3,0 -5,0 fach bieten. Diese Brillen sind relativ schwer, so daß man Sie hauptsächlich als sogenannte Kopflupen findet. Dieses System wird dann in der Regel mit einem Band um den Kopf fixiert; dies sieht nicht nur „seltsam“ aus, sondern auch bedingt durch das Gewicht ist das Tragen einer solchen Kepplerschen Lupenbrille unbequem und ermüdend.
2. Dem entgegen stehen die Vergrößerungsoptiken nach dem Galilei System. Sie sind extrem leicht (ca. 6gr.) bieten jedoch nur 2,0-3,2 fache Vergrößerung. Die Tiefenschärfe ist jedoch absolut ausreichend. Sie sind mit einem ca. 5cm großem Behandlungsfeld in fast allen Bereichen der Zahnheilkunde einsetzbar. Nachteile haben sie bezogen auf Kepplersche Systeme oder gar gegenüber Dental-Mikroskopen nur in speziellen Bereichen der Chirugie oder Endodontie.
Meine Wahl:
Entschieden habe ich mich (und dies nicht nur wegen des Aussehens) für eine High Defintion Optik der Firma Zeiss (EyeMag Smart). Außerdem wollte ich unbedingt eine sogenannte Halbrandbrille, damit ich z.B. beim Blickkontakt mit dem Patienten oder beim Wechseln der zahnärztlichen Instrumente (hier stört die Vergrößerung natürlich), nicht immer einen nervenden Brillenrand im Blickfeld haben. Da meine Behandlungszimmer mit Tageslicht-Leuchten bestückt sind, habe ich auch für das „Fensterglas“ der Brille Spezialgläser der Firma Zeiss, die keine Änderungen der Lichtfarbe zulassen. Dies ist im übrigen auch der Grund dafür, dass ich auf eine zusätzliche Beleuchtung der Lupenbrille verzichtet habe.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Firma Brillen Bouffier in Wiesbaden bedanken.
Ich wurde dort sehr freundlich und stets kompetent beraten und auch vermessen. Eingestellt wurden, mein individueller Arbeitsabstand, den ich vorher am Patienten notiert habe, dann wurde zur Vermeidung von Doppelbildern der Pupillenabstand gemessen, der Konvergenzwinkel eingestellt und der Neigungswinkel der Zeiss-Optiken in Relation zu meiner Kopfhaltung beim Arbeiten festgestellt. Verklebt wurden die Lupen schließlich direkt bei Zeiss in Jena. Der Gang zum Brillen Fachgeschäft hat sich für mich in jeder Hinsicht gelohnt. Ich bin schlicht begeistert.
Anekdote:
Als ich vor einigen Wochen, bei einer Stammpatientin, die bereits seit über einem Jahrzehnt in meine Zahnarztpraxis kommt, die neue Lupenbrille aufsetzte, fragte Sie kleinlaut wofür ich die, denn jetzt bräuchte? Bei meiner Antwort: „Zum Autofahren“, hätte Sie am liebsten fluchtartig das Behandlungszimmer verlassen. Ich glaube, nur das Gelächter meiner Zahnarzthelferinnen hat Sie schließlich davon abgehalten.