Durch die Arbeitshaltung des Zahnarzt sind Rückenschmerzen fast schon eine Berufskrankheit der Zahnärzte. Die meist falsche Haltung führt früher oder später zu massiven Problemen. Die Bandscheiben sind nun nicht auf ewig falsch belastbar. Was kann man tun?
Vorsorge ist natürlich besser als stete Krankengymnastik, Massage oder gar eine Operation. Einen sehr gelungenen Ansatz bietet die von Dr. Wolf Neddermeyer, Wiesbaden propagierte Methode, welche sowohl die Sitzposition (Ergonomie) des Zahnarzt beim Arbeiten als auch die Handhaltung (möglichst torsionsfrei) der Instrumente beleuchtet. Ähnliches gilt für die bereits vor 20 Jahren entwickelten ergonomischen Sitzpositionen nach Professor Fritz Schön. Auch für die Arbeit vor dem Computer lassen sich diese Anregungen entsprechend umsetzen.
Einen sehr persönlich geschriebenen und lesenswerten Bericht über die Fortbildung: „Sitzen in 12-Uhr-Position“ finden Sie im Zahnblog von Dr. Gerner.
Wenn Sie bereits Rückenprobleme haben, informieren Sie sich besser im Bandscheiben-Blog aus Wiesbaden über weitere Vorgehensmaßnahmen.
Nachtrag: Einen Fachartikel zur 12 Uhr Behandlung hat Dr. Neddermeyer, Wiesbaden hier im Blog veröffentlicht.
Nach meinem Kurs bei Kollege Neddermayer versuche ich regelmäßig in die 12-Uhr-Position zu gehen um die Torsionsbelastungen für die Wirbelsäule zu vermeiden. Das gelingt bei einfachen Behandlungsmaßnahmen oder Kontrollen ganz gut, bei aufwändigeren Sachen ist mir dieser Ansatz jedoch zu unkontrolliert. Das ist zwar nicht der vollkommene Praxistransfer wie man ihn sich wünscht, hilfreich ist er jedoch allemal. In diesem Sinne kann ich den Kurs von Herrn Neddermayer jedem empfehlen der seinem Rücken gutes tun will.
Lieber Herr Kollege Gerner,
da geht es mir ähnlich, wenn es erforderlich ist, dann pfeift man auf den Rücken, Hauptsache das Ergebnis stimmt.
Auf alle Fälle schadet die grundsätzliche Beachtung ergonomischer Arbeitshaltung nicht, im Gegenteil.
P.S. Es freut mich, daß sich ein „Endo-Papst“ die Zeit nimmt in meinem Blog einen Kommentar zu hinterlassen.
Viele Grüße
Michael Cvachovec
Sehr geehrter Herr Kollege Cvachovec,
die Neugierde trieb mich nochmal auf die
Seite von Kollege Gerner,als ich Ihre Zuschrift sah.Dazu möchte ich nur eine kurze Bemerkung machen.
Der Unterschied zwischen 9 Uhr (Schön) und 12 Uhr (Beach) besteht aus „45 Graden“.Der Weg von der 9 Uhr Behandlung zur 12 Uhr Behandlung ist genauso lang,
wie der Weg vom stehenden zum sitzenden Zahnarzt.Wäre die 9 Uhr Behandlung günstig , gäbe es nicht so viele Zahnärzte mit orhopädischen
Problemen .
Mit freundlichen Grüssen,
Wolf Neddermeyer
Dieser Kommentar erreichte mich per email und wurde mit freundlicher Genehmigung des Autor hier veröffentlicht
Sehr geehrter Herr Kollege!
Da haben Sie natürlich Recht. Bei ihrem bildhaften Vergleich vom stehenden zum sitzenden Zahnarzt, konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen. :-)
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass man sich auch vor 20 Jahren schon mit Ergonomie beschäftigt hat, ohne die Ansätze zu bewerten.
Ich muß gestehen, daß ich gerade im hinteren Molarenbereich des III. Quardranten in bestimmten Fällen auf die Absaugtechnik nach Schön zurückgreife.
Ich habe mich über ihre kritischen Anmerkungen gefreut und werde zukünftig versuchen präziser zu sein; auch verbessert eine gesunde Portion Kritik meine Fähigkeit täglich Angewendetes noch einmal zu überdenken. ;-)
[…] der Webseite eines bloggenden Wiesbadener Zahnarztes, Dr. Michael Cvachovec, durfte ich erfahren, daß es durchaus Ansätze gibt, die sich des ergonomischen Problems am Behandlungsstuhl […]
In der Eutonie (nach Gerda Alexander) gibt es hervorragende Übungen für die Wirbelsäule, die sich sehr gut einprägen, nur lernen muss man sie mit sachkundiger Anleitung.
[…] Er war unter anderem maßgeblich dafür mitverantwortlich, daß die Themengebiete CMD und Bandscheiben und Zahnarzt im Blog entstanden sind. Dieses Wochenende hat er auch noch dafür gesorgt, daß ich nun […]
Leider sind Rückenbeschwerden in vielen Berufen ein Problem, Haltungsschäden sind wie Sie schon beschreiben schwer zu korrigieren. Am besten erst gar nicht so weit kommen lassen und frühzeitig vorbeugen. Gerade als Zahnarzt, Friseur oder Büroangestellter etc… Hier gehört gerade auch bei den Auszubildenden mehr Aufklärung betrieben.