Eine Umfrage des „Guardian“ ergab, dass die ca. 20.000 Zahnärzte, welche in Großbritannien für das staatlich finanzierte NHS Gesundheitssystem tätig sind, die englische Bevölkerung nicht ausreichend versorgen können.
Etwa 6% der Bevölkerung therapieren sich selbst (Kein Scheiss Spaß). Zahnsteinentfernung mit der Nagelfeile oder Zahnfüllungen aus Baumarkt Kitt sind keine Seltenheit. Auch Kronen werden mit Klebern aller Art wieder eingesetzt. Das meiste Aufsehen erregte die Angabe eines Engländer er habe sich 14 Zähne mit einer Zange selbst extrahiert.
Woran liegt das:
Das Gehalt im staatlichen Gesundheitsdienst (NHS) arbeitender Zahnärzte ist festgeschrieben, für die Betreuung weiterer Patienten z.B. in Überstunden gibt es keine Anreize, aus diesem Grund entstehen für die Durchführung einer Behandlung auch extrem lange Wartezeiten. Sowohl Patienten als auch die Zahnärzte sehen einen Ausweg in der Privaten Krankenbehandlung oder im Dentaltourismus, diese Wege stehen naturgemäß nur den besser Verdienenden offen, so dass eine soziale Gerechtigkeit bezüglich der Zahngesundheit auf der Insel wohl kaum erreicht werden kann.
Das NHS versucht die Misere seit langem durch vermehrt im Ausland (auch in Deutschland) angeworbene Ärzte und Zahnärzte zu beheben. Leider ohne großen Erfolg! In Skandinavien werden für Ärzte nicht nur bessere Gehälter gezahlt, es gibt auch berufliche Perspektiven. In England hingegen sind es oft die geringen Sprachschwierigkeiten, welche überwiegend Berufsanfänger in das Land locken, die aber nach ein paar Jahren wieder das Weite suchen, so dass die „Löcher“ niemals gestopft werden.
Was ist gut an dieser Geschichte:
Unsere Politiker könnten daraus etwas Lernen, wenn Sie nur mal über den Tellerrand schauen würden. In England wird perfekt vorgeführt wie es nicht geht.
Weiterführende Info´s zum Thema finden sich bei GMX, Focus Online, Gesundheitsblogger oder im Webnews Blog.